In der laufenden Tarifrunde mit den privaten Omnibusbetrieben in Hessen, die Buslinien des öffentlichen Personen-Nahverkehrs betreiben, ruft ver.di zu einem ersten Warnstreik auf. Der Ausstand ist zunächst eintägig. Er beginnt am Donnerstag, 25.4.2024 mit der Frühschicht und endet mit der Spätschicht. Betroffen sind Busbetriebe in Nordhessen (Homberg/Efze, Meldungen und Rotenburg), Fulda, Gießen, Frankfurt, Offenbach, Oberursel, Hanau, Nidderau, Büdingen, Weiterstadt, Rüsselsheim und Wiesbaden.
ver.di-Verhandlungsführer Jochen Koppel: „Die Verhandlungen bewegen sich nicht nach vorn. Die Arbeitgeber blockieren und sind nicht verhandlungsbereit. Deshalb werden wir jetzt anfangen, Druck auszuüben. Wir haben uns in der Vergangenheit als kampfstark erwiesen und von dieser Kraft haben wir nichts verloren – im Gegenteil.“
ver.di fordert in den aktuellen Tarifverhandlungen mit dem Landesverband hessischer Omnibusunternehmer, LHO, vor allem Entlastung für die rund 6.000 Beschäftigten. Jochen Koppel: „Es herrscht dramatischer Personalmangel, sie fahren überlange Schichten, haben geteilte Dienste, kurze Pausen, zahllose Überstunden, hohe Krankenstände. Das alles sind enorme Belastungen für die Beschäftigten im ÖPNV.“ Das Entgelt soll um zweimal 8,5 % steigen, und zwar jeweils zum 1.April 2024 und 2025. Die Arbeitgeber bieten zweimal 3,3 %.
ver.di fordert außerdem einen Inflationsausgleich von 3.000 Euro für alle Beschäftigten. Die Arbeitgeber wollen lediglich 1.500 Euro bezahlen.
Geteilte Dienste will ver.di gekürzt haben auf eine maximale Länge von 10 Stunden inklusive der Unterbrechungszeit (Dienste mit einer Arbeitsunterbrechung von mehr als 1,5 Stunden sind geteilte Dienste).
Die Pausen sollen durchbezahlt werden (Busfahrer*innen bekommen derzeit pauschal ein Fünftel oder ein Sechstel ihrer Arbeitszeit als Pausenzeiten abgezogen, unabhängig von den gesetzlichen Ruhe- und Pausenzeiten).
Außerdem erwartet ver.di die Bereitschaft der Arbeitgeber, über die Entgeltordnung zu verhandeln.