Ohne Angebot vertagt

Tarifverhandlungen privater Omnibusbereich
Pressemitteilung vom 13.02.2012

 

Während die Tarifkommission ver.di einen Vorschlag zur stufenweisen Anhebung der Stundenlöhne in Form einer Entgelttabelle erarbeitet hat, bleibt die Arbeitgeberseite bei ihrem leicht verbesserten Angebot einer rein prozentualen Lohnerhöhung. Das letzte Angebot der Arbeitgeberseite, die Stundenlöhne um 2,2 % für 13 Monate und um weitere 2 % für weitere 13 Monate anzuheben ist aus Sicht der Beschäftigten inakzeptabel, wie ver.di-Verhandlungsführer Andreas Jung am Montag im Pressedienst seiner Organisation mitteilte. Im ersten Schritt würde dies einem Stundenlohn von 10,74 € (brutto) im zweiten Schritt von 10,96 € entsprechen bei einer Gesamtlaufzeit von über 2 Jahren. Selbst die derzeitigen Preissteigerungen gegenüber dem Jahr 2011 würden damit nicht ausgeglichen, ein weiterer Reallohnverlust wäre die Folge.

Die ver.di-Tarifkommission hält an ihren Forderungen fest, die Betriebszugehörigkeitszulage in Höhe von durchschnittlich 30 Cent auf alle Beschäftigten auszuweiten – diese wird zur Zeit nur in Großstädten gezahlt. Gleichzeitig soll für die in Großstädten arbeitenden Beschäftigten die seit Jahren unverändert gebliebene Ballungsraumzulage von derzeit 40 Cent auf 70 Cent angehoben werden. Dazu müssen die Stundenlöhne sukzessive so weit erhöht werden, dass ein Busfahrer in der Lage ist, mit dem Einkommen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten ohne auf Hartz IV oder andere Transferleistungen angewiesen zu sein.

Aufgabenträger, Verkehrsverbünde und politisch Verantwortliche in den Kommunen und im Landtag seien hier nun gefragt. Ohne deutliche Signale zur Refinanzierung der Steigerungen der Personalkosten sind umfassende Arbeitskampfmaßnahmen unumgänglich. Der politisch gewollte Wettbewerb in Hessen darf nicht von den Beschäftigten im öffentlichen Personennahverkehr (öPNV) bezahlt werden. Wer den Wettbewerb wolle müsse auch mit den Konsequenzen leben – eine Regulierung zum Wohle der Nutzer des öPNV sowie der Beschäftigten zum Beispiel durch ein Tariftreuegesetz oder strengerer sozialer Standards in Ausschreibungen tue dringend Not, so ver.di Verhandlungsführer Andreas Jung

Hinweis für die Redaktionen:
Weitere Informationen bei:
Andreas Jung
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di
Fachbereich 11 Fachgruppe 05
Bezirk Frankfurt & Region, Hanau, Osthessen
Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77
60329 Frankfurt/Main
Telefon: 069/2569-2710
FAX: 069/2569-2099

 

Herausgeber:

V.i.S.d.P.: Christian Rothländer
ver.di-Landesbezirk Hessen
Wilhelm-Leuschner-Straße 69-77
60329 Frankfurt am Main
Tel.: (069) 2569-1220
Handy: (0171) 6208056
Fax: (069) 2569-1299
E-Mail: christian.rothlaender@verdi.de