„Verantwortung übernehmen und Lösung finden“
In mehreren Bundesländern wurden die Tarifverhandlungen für den Groß- und Außenhandel unmittelbar vor der vierten Runde abgesagt. „Offenbar benötigen die Arbeitgeber ein ‚Denkpause‘, weil sie sich mit ihrer Forderung eines möglichst billigen Tarifabschlusses und einer Ungleichbehandlung der Beschäftigten verschiedener Unternehmen ‚verrannten‘“, erklärt Bernhard Schiederig, Landesfachbereichsleiter Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer für den hessischen Groß- und Außenhandel/Verlage: „Aus dieser Haltung lässt sich wie in der Schwesterbranche des Einzel- und Versandhandels erkennen, dass es den Beschäftigten nichts nützt, wenn Arbeitgeber meinen, bei verbreiteter Angst vor Arbeitsplatzverlust in einer Krise allein die eigenen Interessen durchsetzen zu können. Selbstverständlich ging die Pandemie nicht spurlos am Groß- und Außenhandel/Verlage vorüber. Doch die angeblichen Verwerfungen brachte sie gerade in dieser Branche nicht. Im Gegenteil: Viele Unternehmen verdienten sich eine ‚goldene Nase‘, konnten Umsätze und Gewinne beträchtlich steigern. Jetzt müssen sie Verantwortung für ihre Angestellten übernehmen und eine Lösung finden, die alle Beschäftigten gleich behandelt und ihnen eine spürbare Lohnerhöhung bringt. Nachdenken hat nur dann Sinn, wenn in diese Richtung gedacht wird.“
Tarifforderungen der ver.di für den hessischen Groß- und Außenhandel/Verlage: