Morgen 4. Tarifverhandlung für die Beschäftigten des hessischen Einzelhandels

Einzelhandel/Tarifverhandlungen
Pressemitteilung vom 01.10.2013

 

Dem Streikaufruf der Gewerkschaft ver.di sind heute mehr als 700 Beschäftigte aus dem Einzelhandel in Hessen gefolgt. Sie legten ganztätig ihre Arbeit nieder. Etwa 400 der Streikenden nahmen an einer Demonstration und Kundgebung in Frankfurt teil. Mit diesen Streiks will ver.di nach Aussage des Verhandlungsführers Bernhard Schiederig den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen: „Sechs Monate nach Auslaufen der Tarifverträge muss es endlich zu einem Tarifabschluss kommen!“
Die Arbeitgeber machen nach wie vor eine Lohn- und Gehaltserhöhung davon abhängig, dass
- die Arbeitszeit weiter flexibilisiert und
- eine neue, niedrigere Eingruppierung für „Hilfstätigkeiten“ eingeführt wird sowie
- Zuschläge für diese „ Hilfstätigkeiten“ überhaupt nicht mehr bezahlt werden.

Diese Forderungen werden von ver.di grundsätzlich abgelehnt. Schiederig weiter: „Doch wir wollten auszuloten, ob es eine Möglichkeit geben könne, den sich verschärfenden Tarifkonflikt zu beenden. Deshalb gab es am 8. August 2013 ein Sondierungsgespräch in kleiner Runde. Allerdings blieb es ohne Ergebnis.“

In der 4. Verhandlungsrunde für die ca. 225.000 Beschäftigten des Einzel- und Versandhandels Hessen, morgen, am 2. Oktober im Frankfurter Relaxa Hotel, Lurgiallee 2, haben die Arbeitgeber ab 12.30 Uhr erneut die Chance, den seit Monaten schwelenden Tarifkonflikt zu beenden, so Bernhard Schiederig. „Mit ver.di ist dies möglich, es kommt auf den politischen Willen der Arbeitgeber an.“

ver.di fordert:

- den Erhalt des Manteltarifvertrages ohne Abstriche (zum Beispiel bei den geltenden Arbeits- und Freizeitregelungen, den Zuschlägen für Spätöffnungs- und Nachtarbeit, dem Rechtsanspruch von Teilzeitbeschäftigten auf Erhöhung ihrer vertraglichen Arbeitszeit);
- die Rückführung ausgelagerter Tätigkeiten in die bestehende tarifvertragliche Entgeltstruktur (zum Beispiel ein Stundenlohn für Auffüller von 11,69 Euro statt des geforderten Niedriglohns von 8,20 Euro)
- die Erhöhung der Gehälter und Löhne um 1 € sowie der Ausbildungsvergütungen um 50 Cent je Stunde.

 

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