Zentraler Aktionstag Einzelhandel in Gießen erfolgreich

Einzelhandel/Tarifverhandlungen
Pressemitteilung vom 17.10.2013

 

Die Gewerkschaft ver.di ist mit dem Verlauf des Aktionstages im hessischen Einzelhandel heute sehr zufrieden. Streik- und Landesbezirksfachbereichsleiter Handel in Hessen, Bernhard Schiederig: „Es war eine eindrucksvolle Veranstaltung. 19 Betriebe haben ihre Delegationen zur Streikversammlung nach Gießen geschickt. Die 550 Kolleginnen und Kollegen nahmen auch an der Demonstration anschließend durch die Gießener Innenstadt teil. Damit haben wir den Druck auf die Arbeitgeber vor dem nächsten Tarifverhandlungstermin erhöht, für die seit über sechs Monaten fälligen Lohn- und Gehaltserhöhungen ein abschlussfähiges Angebot vorzulegen und den Manteltarifvertrag unverändert wieder in Kraft zu setzen.“

Geld dafür sei ausreichend vorhanden. Fünf der zehn reichsten Personen in Deutschland seien Konzernchefs im Handel, so Schiederig: „Viele ihrer Beschäftigten sind auf der anderen Seite auf ergänzende soziale Leistungen angewiesen. Sie können von ihrer Arbeit nicht leben und müssen ergänzende staatliche Hilfe in Anspruch nehmen. Das ist ein Skandal.“

Es sei deshalb nicht hinzunehmen, dass die Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen dramatische Kürzungen bei den Beschäftigten verlangten, bevor sie über Entgelterhöhungen verhandeln wollen, so Schiederig weiter: „Das schlägt dem Fass den Boden aus.“

„Seit sechs Monaten kämpfen die Beschäftigten mit großer Ausdauer und mit viel Mut, um die Erhöhung von Löhnen, Gehältern und Ausbildungsvergütungen. Sie leisten täglich gute Arbeit und haben endlich eine Tariferhöhung verdient“, so Schiederig. Er fordert deshalb die Arbeitgeber auf, endlich zur Vernunft zu kommen und dem von ver.di vorgelegten Vorschlag zur Beendigung des schwelenden Tarifkonflikts zuzustimmen. Dieser sieht vor, einen Tarifvertrag abzuschließen, in dem verbindliche Verabredungen getroffen werden, wie die Branche zu einer neuen Entgeltstruktur kommen kann. Es sei unbestritten, dass die Vergütungstarifverträge des Einzelhandels in ihren Tätigkeitsbeschreibungen und Begrifflichkeiten modernisiert werden müssen. Jedoch dürfe es dabei zu keinen versteckten Einkommensverschlechterungen kommen.

Die ver.di-Forderungen:

•Erhalt des Manteltarifvertrages ohne Abstriche: gegen eine Niedriglohngruppe von 8,20 Euro;
•planbare Freizeit statt ständige Flexibilisierung der Arbeitszeit;
•für den Erhalt von Zuschlägen für Spätöffnungs- und Nachtarbeit;
•für den ungehinderten Durchstieg von der Gruppe der „Ungelernten“ in die Gruppe der „Gelernten“, um so auf das VerkäuferInnen-Endgehalt zu kommen;
•Anerkennung der Branchentarifverträge durch alle Einzelhandelsunternehmen;
•Erhöhung der Gehälter und Löhne um 1 Euro je Stunde sowie der Ausbildungsvergütungen um 50 Cent je Stunde.

 

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