Tarifrunde TVöD 2025 - Forderungsfindung in Hessen

© Fototeam Hessen/Minoas Andriotis
Demo TvöD 22.3.2023 in Darmstadt
09.10.2024

Dem Forderungsbeschluss sollte eine möglichst breite Forderungsdiskussion vorausgehen durch die ver.di-Mitglieder, die vom zu verhandelnden Tarifvertrag betroffen sind - z. B. in Mitgliederversammlungen oder Konferenzen. Auch Mitgliederumfragen sind ein sinnvolles Instrument der Meinungsbildung.

ver.di Publikation zur Tarifpolitik

Die Forderung steht. 8 Prozent, mindestens 350 Euro.

Wie die Forderung enstanden ist, welchen Weg die Diskussion genommen hat, wollen wir euch hier beschreiben.

Mehr zum Forderungsbeschluss hier: https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/

 

Alles andere als ein Wunschkonzert: Die Forderungsdiskussion 
 

Dabei sind die ver.di-Mitglieder gefragt: Was und in welcher Höhe soll gefordert werden? Deshalb ist es wichtig, dass die in ver.di organisierten Kolleginnen und Kollegen auf Versammlungen in den Betrieben und Dienststellen darüber diskutieren, welche Forderungen sie an die Arbeitgeber richten wollen. Zwei Dinge sind dabei zu beachten: Zum einen muss die Forderung grundsätzlich „arbeitskampffähig“ sein, d.h. es darf hierzu nicht bereits eine Regelung (Tarifvertrag) bestehen bzw. muss diese gekündigt sein – denn das ist Voraussetzung, dass wir unsere Forderungen nötigenfalls auch durch Streik durchsetzen können. Und, noch viel wichtiger: Wer etwas fordert, muss sich auch immer die Frage stellen, welche Bereitschaft es in den eigenen Reihen gibt, diese Forderung auch mit Nachdruck und im äußersten Fall mit Streik durchzusetzen!

Die Mitglieder sind zuerst gefragt

Bis es soweit kommt, spielt sich erstmal sehr viel vor Ort ab, in den Dienststellen und Betrieben. Die Kolleginnen und Kollegen dort beobachten ihre jeweilige Situation und wissen ganz genau, was sie brauchen und was nicht. Prozentuale Erhöhungen oder Festbetrag? Mehr Freizeit, dafür aber in Kauf nehmen, dass die Erhöhung nicht so ganz saftig ausfällt? Außerdem werden die Mitglieder befragt. Damit wir eure Meinungen aufnehmen können, führen ver.di Vertrauensleute in den Betrieben und Dienststellen Gespräche zur Forderungsfindung. Außerdem könnt ihr euch per digitaler Umfrage beteiligen. 

Zur Forderungsumfrage 

Bezirkliche Forderungsfindung

Die erste Zusammenfassung der unterschiedlichen Forderungen nehmen die ver.di Bezirke vor. Die Bezirke stellen dann traditionell - ver.di nimmt die Basisdemokratie ernst - ihre Forderung auf. Die Mitglieder des Tarifbereichs öffentlicher Dienst des Bundes und der Kommunen diskutieren in jedem der sechs Bezirke in Hessen zunächst eine eigene bezirkliche Forderung. Anschließend gibt es ein gemeinsames Treffen auf landesbezirklicher Ebene, also viel breiter gefasst und mit Blick auf das Bundesland, auf die Situation der Beschäftigten des Bundes und der Kommunen in Hessen. Die Bezirke stellen ihre Forderungen im September auf. Ihre Forderungen werden dann bei der landesbezirklichen Forderungsaufstellung im Oktober gewichtet und debattiert. Daraus entsteht dann die landesbezirkliche Forderung.

Wer beschließt denn da?

Die hessischen Bezirke haben ihre Forderungen auf Voll- oder Vertrauensleuteversammlungen oder in bezirklichen Tarifausschüssen diskutiert und beschlossen. Auf Landesbezirksebene diskutiert und beschließt der Tarifausschuss öffentlicher Dienst und die Vertrauensleutesprecher*innen.

Beschluss der gemeinsamen bundesweiten Forderung

Die Forderungen aus Hessen nehmen die hessischen Mitglieder der Bundestarifkommission und der Tarifkoordinator öffentlicher Dienst (öD) mit zur Sitzung der Bundestarifkommission (BTK) öffentlicher Dienst (öD) am 9. Oktober. Sie stellen dort die Landesforderung vor und haben auch die bezirklichen Forderungen dabei. Der hessische Tarifkoordinator Jens Ahäuser: "Hier leistet sich ver.di echte, gründlich gelebte Basisdemokratie. Bei der Forderungsfindung soll möglichst viel und breit diskutiert werden, abgewägt, gewichtet und eingeschätzt. Alle nehmen das sehr ernst, und zwar vom Bezirk bis zur Bundestarifkommission. Es sind immer viele sehr gute Ideen und Vorschläge in diesem Prozess. Letztlich muss man sich aber entscheiden, das heißt auch, dass es passieren kann, dass einzelne im Bezirk oder im Landesbezirk aufgestellte Forderungen nicht berücksichtigt werden. Das macht einen demokratischen Meinungsbildungsprozess aus. Die BTK entscheidet vor dem Hintergrund, möglichst alle Kolleginnen und Kollegen hinter den Forderungen zu versammeln.." 

 

Mehr zur Arbeit der Tarifkommission

 

 
Zwei Frauen mit Megaphon

Aktivenkonferenz zum Stärkeaufbau

Es wird auch wieder Akrtivenkonferenzen geben. Bei einer Aktivenkonferenz der Gewerkschaft kommen Mitglieder, Betriebsräte und Vertrauensleute zusammen, um sich zu vernetzen, Forderungen zu diskutieren und Strategien für die Tarifrunden zu entwickeln. Es ist ein Ort des aktiven Austauschs und der Vorbereitung auf kommende Herausforderungen. Die Teilnehmer erhalten praktische Tipps und Informationen. Ziel ist es, gemeinsam Stärke in den Betrieben aufzubauen und Mehrheiten für die Forderungen der Gewerkschaft zu erreichen. Solche Konferenzen sind oft intensiv und arbeitsreich, mit dem Fokus auf Solidarität und gemeinsame Aktionen.

 

Termin der jeweils dreitägigen Aktivenkonferenzen in Hessen:

 

  • Bezirk Südhessen: 16.10.- 18.10.
    Bessunger Knabenschule, Ludwigshöhstraße 42,
    64285 Darmstadt
    Teamende: Melanie Mohr, Filippo Rinallo

 

  • Frankfurt am Main & Region: 23.10. – 25.10.
    Saalbau Gutleut, Rottweiler Straße 32,
    60327 Frankfurt am Main
    Teamende: Rosa Schwenger, Natalie Jopen

 

 

mehr zur Tarifrunde: https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/

 
Zusammen geht mehr - Bühne