„Steigende Preise erfordern steigende Löhne“. Unter diesem Motto sind die Beschäftigten des Internet-Versandhändlers Amazon in Bad Hersfeld seit heute Morgen, Beginn der Frühschicht, zum Streik aufgerufen. Der Ausstand ist für zwei Tage geplant. ver.di fordert seit Jahren für den Standort Bad Hersfeld die Bezahlung nach den Tarifverträgen des Einzel- und Versandhandels Hessen.
Die für den Handel zuständige Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke weist darauf hin, dass allein mit der Bezahlung nach Tarifvertrag die langjährigen Versandmitarbeiter*innen derzeit 217 Euro brutto mehr Festgeld im Monat hätten. Besonders die steigenden Energie- und Benzinkosten bedeuten eine große finanzielle Belastung für viele Kolleginnen und Kollegen, da oft weite Fahrtwege zur Arbeit bestehen. Im ländlichen Raum und bei Schichtzeiten rund um die Uhr ist der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel schlichtweg nicht machbar.
Seit 2013 kommt es in den beiden Fulfillment-Centern am Standort Bad Hersfeld mit ca. 3.500 Beschäftigten immer wieder zu Streiks. Die Gewerkschaft ver.di fordert, dass Amazon die Tarifverträge für den Einzel- und Versandhandel Hessen anerkennt. Um die Arbeitsbedingungen strukturell zu verbessern, fordert ver.di darüber hinaus einen Tarifvertrag für „Gute und gesunde Arbeit“.