Bundesweite Warnstreiks im Gesundheitswesen auch in Hessen

Pressemitteilung vom 03.03.2025

 

Die Gewerkschaft ver.di ruft in der Tarifrunde von Bund und Kommunen 2025 am Donnerstag, 6.März die Beschäftigten von hessischen kommunalen Pflegeeinrichtungen zum Warnstreik auf. Betroffen sind zum Beispiel kommunale Krankenhäuser und Altenpflegeeinrichtungen wie

  • das Klinikum Hanau
  • das Sana Klinikum Offenbach
  • das Klinikum Höchst
  • die Main-Kinzig-Kliniken
  • die Lahn- Dill Kliniken
  • landesweit Vitos Krankenhäuser und Service Betriebe
  • die HSK Wiesbaden
  • die Gesundheit Nordhessen Holding AG
  • Ökomed GmbH in Kassel
  • Reha Zentrum Nordhessen GmbH
  • die Hessenklinik Stadtkrankenhaus Korbach gGmbH
  • das Altenzentrum der Stadt Korbach – Haus am Nordwall gGmbH
  • das Klinikum Darmstadt
  • die Behindertenhilfe Bergstraße
  • das Gesundheits- und Pflegezentrum Rüsselsheim
  • das Kreiskrankenhaus Bergstraße
  • Sankt Vincenz Limburg
  • AWO Wiesbaden.

Geplant ist der Ausstand von der Frühschicht am 6.März bis zum Ende der jeweiligen Spätschicht.

Landesfachbereichsleiter Gesundheit, soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft, Stefan Röhrhoff: „Die Krankenhaus-Beschäftigten zeigen mit ihrem Warnstreik, dass es ihnen ernst ist und sie für ihre Forderungen einstehen. Für die verantwortungsvolle und oft auch sehr anstrengende Arbeit haben die Beschäftigten faire Löhne verdient. Darüber hinaus ist diese Branche besonders stark vom Fachkräftemangel betroffen, viele Beschäftigte sind Frauen, die in Teilzeit arbeiten, weil sie Kinder und Angehörige pflegen oder weil sie die Arbeitsverdichtung der letzten Jahre nicht mehr aushalten können. Viele von ihnen beschreiben, dass sie unter dem Kaufkraftverlust leiden und an Lebensmitteln und anderen essenziellen Dingen sparen müssen.“

In den bestreikten Einrichtungen ist mit Einschränkungen zu rechnen, so Röhrhoff. „Aber kein Patient kommt durch unseren Warnstreik zu Schaden. Schädlich für die Gesundheitsversorgung ist hingegen der täglich spürbare Personalmangel. Damit nicht noch mehr Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen flüchten und damit Krankenhäuser als Arbeitsplatz attraktiver werden, brauchen sie deutlich bessere Arbeitsbedingungen.“ Wie bei solchen Streiks üblich, habe ver.di zur Sicherheit aller mit den jeweiligen Kliniken entsprechende Notdienstvereinbarungen getroffen.

Ein guter Tarifabschluss sei am Ende auch im Interesse von Patient*innen und Angehörigen, so Röhrhoff weiter. „Im Gesundheitswesen fehlt es überall an Personal. Nur mit besseren Arbeitsbedingungen und einer angemessenen Bezahlung lassen sich Menschen für diese so wichtigen Berufe finden und halten.“

ver.di fordert für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen.


Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein »Meine-Zeit-Konto« sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können. Speziell in Krankenhäusern will ver.di unter anderem bezahlte Pausen in Wechselschicht, wie es in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes bereits üblich ist, sowie eine bessere Eingruppierung von Hebammen und eine höhere Vergütung von Praxisanleiter*innen durchsetzen. Im kommunalen Rettungsdienst soll die wöchentliche Höchstarbeitszeit von 48 auf 42 Stunden reduziert werden.

Örtliche Demonstrationen und Aktionen:

  • Nordhessen: Kundgebung vor dem Klinikum Kassel, ab 09.00 Uhr
  • Mittelhessen: Kundgebung vor den Lahn- Dill Kliniken am Standort Wetzlar von 08.45 bis 09.30, um 10.00 Uhr Demo und Kundgebung Haarplatz Wetzlar, alle Betriebe Mittelhessen
  • MainKinzig/Osthessen, Frankfurt und Region: Demo 10:00 Uhr vom Freiheitsplatz zum Klinikum Hanau, Kundgebung Marktplatz 10.45 Uhr, alle Betriebe aus der Region
  • Wiesbaden/Südhessen: Demo ab 09.45 Hbf Wiesbaden, Kundgebung vor dem Gesundheitsministerium, ab ca. 10.30 Uhr.

Weitere Informationen zur Tarifrunde Bund und Kommunen gibt es unter:
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/

Pressemappe der Bundespressestelle:
Tarifrunde öffentlicher Dienst Bund/Kommunen 2025 | ver.di