„Am Ende von zwei Nachtsitzungen konnte nach fast sechsmonatigen Tarifverhandlungen der ‚Knoten‘ durchgeschlagen und ein akzeptabler Tarifabschluss erreicht werden, der die angespannte soziale Lage der Beschäftigten in der Corona-Pandemie berücksichtigt. Die Entgelte werden rückwirkend zum 1. August dieses Jahres um 3,0 Prozent und zum 1. April 2022 um weitere 1,7 Prozent angehoben. Die Ausbildungsvergütungen steigen in beiden Tarifjahren in allen drei Ausbildungsjahren um 30 Euro. Dies entspricht einer durchschnittlichen Steigerung je Tarifjahr um 2,5 bis 3,0 Prozent“, erklärt Bernhard Schiederig, Landesfachbereichsleiter Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer für den hessischen Einzel- und Versandhandel: „Damit geht nicht nur ein Verhandlungsmarathon, sondern auch eine mehrmonatige durch zahlreiche Streiks und öffentliche Aktionen geprägte Tarifrunde zu Ende. Neben der materiellen Erhöhung der Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen ist es uns gelungen, die von den Arbeitgebern lange Zeit favorisierte Differenzierung der Branche und damit von ihnen abgeleitete Ungleichbehandlung der Beschäftigten verschiedener Bereiche des Einzel- und Versandhandels zu verhindern. Unsere Forderung ‚Gleiche Erhöhung für alle im Handel‘ war nicht nur populär unter den Beschäftigten, sondern fand auch eine positive Resonanz in der Öffentlichkeit.“
Der neue Gehalts- und Lohntarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel in Hessen hat eine Laufzeit bis 31. März 2023. Der Handelsverband Hessen und ver.di vereinbarten eine Erklärungsfrist bis zum 4. Oktober 2021.