Tarifrunde Öffentlicher Dienst

Pressemitteilung vom 10.02.2025

In der Tarifrunde des öffentlichen Dienstes für den Bund und die Kommunen ruft die Gewerkschaft ver.di in Hessen zu ersten Warnstreiks auf. Den hessenweiten Start machen am Dienstag, 11.Februar die Stadt und der Landkreis Marburg. Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Marburg und Umgebung legen die Arbeit nieder. Dazu gehören die öffentliche Verwaltung, Kindertagesstätten, Sparkasse, die Stadtwerke und das Schwimmbad. Außerdem ist die Vitosklinik und hier insbesondere das Service-Personal der Vitos-Klinik zum Streik aufgerufen (sie werden nach dem öffentlichen Tarif TV-Service bezahlt).

Der Streik beginnt mit der jeweiligen Frühschicht und endet um Mitternacht. Mit dem Warnstreik wollen die Beschäftigten auf ihre Situation aufmerksam machen. Die erste Runde der Verhandlungen in Potsdam sei ohne erkennbare Zeichen auf ein Angebot vergangen, so der für Marburg zuständige Gewerkschaftssekretär und Streikleiter Julian Drusenbaum: „Die Arbeitgeber kennen seit Oktober unser Angebot und haben immer noch kein Angebot vorgelegt. Das ist respektlos gegenüber den eigenen Mitarbeiter*innen. Wir erwarten für die kommende Verhandlungsrunde ein Angebot, das den Namen verdient und der angespannten Situation vor Ort gerecht wird. Sie erzählen uns, es gäbe gar keinen Personalmangel und verweigern im selben Atemzug den Kolleg*innen mehr Arbeitszeitsouveränität, weil das Personal fehlt. Damit entlarven sie sich selbst. Wenn der öffentliche Dienst nicht attraktiver wird, mangelt es auch in Zukunft an Bewerbungen.“

Bei dem Warnstreik wird es eine Demonstration durch die Marburger Innenstadt geben. Sie startet um 9.00 Uhr am Marktplatz und führt zur Stadthalle, wo es eine Abschlusskundgebung gibt

ver.di fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen 2025 ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.

Die zweite Runde der Tarifverhandlungen findet am 17./18. Februar 2025 in Potsdam statt. Die dritte Runde ist vom 14. - 16. März 2025 ebenfalls in Potsdam angesetzt. Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf Beamt*innen, Richter*innen, Soldat*innen sowie auf Versorgungsempfänger*innen übertragen werden. ver.di führt die Tarifverhandlungen auch für GdP, GEW, IG BAU sowie mit dbb beamtenbund und tarifunion.

Mehr Informationen zur Tarifrunde: Tarif- und Besoldungsrunde öffentlicher Dienst Bund und Kommunen 2025
Pressemappe der Bundespressestelle: Tarifrunde öffentlicher Dienst Bund/Kommunen 2025 | ver.di