Die Bezahlung beim vorwiegend nordhessischen Wicker-Konzern entwickelt sich immer mehr in Richtung des Niveaus des öffentlichen Dienstes. Dies ist das Ergebnis von mehreren Tarifverhandlungen, die ver.di mit dem Klinikbetreiber geführt hat. Jetzt greifen Lohnerhöhungen, die den Abstand zum Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes weiter verringern. Ver.di Verhandlungsführer Stefan Röhrhoff: „Das bedeutet, dass beispielsweise eine Hauswirtschafter*in durch den Tarif jetzt über 940 Euro mehr bekommt. Wir sind damit weiter auf einem guten Weg. Die Pflegekräfte sind bereits fast auf öD-Niveau.“
Der zuständige Gewerkschaftssekretär Florian Dallmann ergänzt: „Dank des Zusammenhalts der Beschäftigten in den vielen verschiedenen Kliniken konnten wir gute Verbesserungen für alle Kolleginnen erreichen und verhandeln nun weiter, um komplett an das Niveau des öffentlichen Dienstes anzuschließen. Derzeit fehlt noch der Mantel, also die Arbeitsbedingungen wie Nachtdienstzuschläge oder die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Hier streben wir eine Aufstockung des Krankengelds an. Außerdem gehen die Verhandlungen für die Akutbereiche jetzt in die entscheidende Phase.“
Im vergangenen Sommer hatte ver.di nach einem kurzen, intensiven Arbeitskampf mit zwei mehrtägigen Streiks die Aufnahme von Tarifverhandlungen erzwungen. Die Konzernleitung hatte es bis dahin abgelehnt, mit ver.di zu verhandeln. Ende Juli wurde der erste Tarifvertrag in der Konzerngeschichte für die 3.000 nicht-ärztlichen Beschäftigten durchgesetzt. Er gilt bis Ende 2025.
Das kürzlich erzielte Tarifergebnis des öffentlichen Dienstes wird 2026 auf den Konzern angewendet plus 2 Prozent zum Aufholen. Die Erhöhungen des TVöD-Abschlusses für das Jahr 2027 werden ebenfalls um 2 Prozent aufgestockt.