Mit Enttäuschung reagiert die Gewerkschaft ver.di auf die Veröffentlichung der Liste von Kliniken, die vom Bund Geld für einen Corona-Bonus für Pflegekräfte erhalten. Die beiden mittelhessischen Universitätskliniken gehen hierbei leer aus. „Trotz permanenter Belastung durch die Pandemie, trotz der Versorgung vieler schwerstkranker Patient*innen verweigert das Gesundheitsministerium selbst den Pflegekräften am Bett ein Mindestmaß an Wertschätzung“, kommentiert Fabian Dzewas-Rehm, ver.di-Fachsekretär Gesundheit die Nicht-Zahlung des Corona-Bonus. „Im Frühjahr war Jens Spahn zusammen mit Volker Bouffier noch in Gießen und hat sich die Arbeit auf einer Corona-Intensivstation erläutern lassen. Dies macht die jetzige Entscheidung umso unverständlicher. Die Herren Politiker sollen doch bitte auf die Corona-Intensivstationen kommen und den Kolleg*innen dort erklären, dass sie nicht besonders belastet seien.“
Dzewas-Rehm erneuert die grundsätzliche Ausgestaltung der Prämie: „Aus unserer Sicht brauchen wir eine Prämie für alle im Krankenhaus, um die gesellschaftliche Bedeutung der Arbeit herauszustellen. Zudem funktioniert die Arbeit nur im Team. Ohne Patiententransport und ohne Diagnostik gibt es weder gute Pflege noch ärztliche Betreuung.“