Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) haben sich mit der TU Darmstadt auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Dieser beinhaltet die vollständige Übernahme des im Land Hessen am 16. März erzielten Tarifkompromisses. »Wir haben von Anfang an erklärt, dass wir keinen Cent weniger akzeptieren als beim Land. Das haben wir erreicht«, sagte ver.di-Verhandlungsführer Gabriel Nyč.
Zum Verhandlungsauftakt Mitte Februar hatte die TU-Leitung die volle Übernahme der hessischen Regelungen noch in Frage gestellt. »Mit der hervorragenden Beteiligung an den Warnstreiks und Aktionen haben die TU-Beschäftigten zum guten Tarifergebnis im Land Hessen beigetragen. Und sie haben klargestellt, dass sie keinerlei Schlechterstellung akzeptieren werden.«
Wie im Land beinhaltet die Vereinbarung an der TU Einmalzahlungen zur Abmilderung der Inflation von Insgesamt 3.000 Euro. Dauerhaft wird die Bezahlung um monatlich 200 Euro ab Februar 2025 und um weitere 5,5 Prozent ab August 2025 angehoben. Für studentische Beschäftigte werden Mindestbedingungen bei Bezahlung, Vertragsumfang und -laufzeit festgeschrieben. Über die Regelungen im Land Hessen hinaus erhalten Auszubildende an der TU künftig eine zusätzliche monatliche Zulage von 200 Euro. »Das ist ein starkes Signal für attraktive Ausbildungsplätze an der TU«, kommentierte Nyč. Besonders hob der Gewerkschafter die zuvor mit dem Land Hessen getroffene Vereinbarung zur Ausweitung unbefristeter Beschäftigung an Hochschulen hervor. »Wir haben erstmals konkrete Vorgaben für Entfristung vereinbart – ein bundesweit einmaliger Erfolg, der dem Befristungsunwesen an Hessens Universitäten verbindlich Grenzen setzt.«
Laut Vertrag mit dem Wissenschaftsministerium soll die Zahl der unbefristeten Vollzeitstellen aus Landesmitteln im wissenschaftlichen Mittelbau von 1.459 (2022) auf 1.624 bis Ende 2025 und mindestens 1850 bis 2030 erhöht werden. Auch in Technik und Verwaltung sollen mehr Dauerstellen geschaffen werden. »Die beharrlichen Proteste der Beschäftigten an der TU und anderer hessischer Hochschulen haben diesen Durchbruch ermöglicht«, betonte Nyč. »Das zeigt, was möglich ist, wenn sich Beschäftigte gewerkschaftlich organisieren und ihre gemeinsamen Belange gemeinsam vertreten.«