Warnstreiktag Sozial- und Erziehungsdienste

Pressemitteilung vom 05.03.2025

In ganz Hessen beteiligen sich zahlreiche Betriebe und Dienststellen an dem Warnstreiktag des Sozial- und Erziehungsdienstes am Freitag, 7.März. Es gibt Demonstrationen und Kundgebungen in Kassel, Marburg, Darmstadt, Wiesbaden und Offenbach.

Nachfolgend die aufgerufenen Betriebe und Dienststellen geographisch geordnet:

Nordhessen:

  • Klinikum Kassel
  • Gesundheit Nordhessen Holding AG
  • ökomed (Klinikum Kassel)
  • Rehazentrum Gesundheit Nordhessen
  • Casalis Facility Service GmbH (Kassel)
  • Emstaler Verein (Wolfhagen)
  • Ludwig-Noll-Verein
  • Lebenshilfe Waldeck-Frankenberg
  • Stadtkrankenhaus Korbach
  • Vitos Kurhessen
  • Vitos Haina
  • Klinikum Werra-Meißner (Eschwege)
  • Beschäftigte des kommunalen Sozial- und Erziehungsdienstes in Nordhessen, inklusive der Kolleg*innen aus Reinigung und Hauswirtschaft in den Einrichtungen

Die Streikenden treffen sich ab 7.30 Uhr vor dem Haupteingang des Klinikums Kassel. Um 9.15 Uhr ziehen sie in einer Demonstration zum Opernplatz, wo eine Kundgebung stattfindet.

 

Mittelhessen:

  •  Die Lebenshilfen Wetzlar-Weilburg
  • das Lebenshilfewerk Marburg-Biedenkopf
  • Lebenshilfe Gießen e.V. (mit Töchtern Kindertagesstätten gGmbH und Ambulanter Pflegedienst)
  • Lebenshilfe Dillenburg
  • die Blindenstudienanstalt
  • verschiedene AWO-Dienststellen
  • das Kinderzentrum Weißer Stein (Marburg-Wehrda)
  • Profile (Gießen)

Die Streikenden treffen sich ab 9 Uhr am Marktplatz Marburg. Von dort gibt es eine Demonstration zum Erwin-Piscator-Haus mit anschließender Kundgebung.

 

MainKinzig-Osthessen:

  • Kitas und Sozial- und Erziehungsbereiche der Städte und Gemeinden der Landkreise Main-Kinzig-Kreis, Vogelsbergkreis, Fulda und Hersfeld-Rotenburg (die Streikenden reisen entweder nach Marburg oder nach Kassel)
  • Eigenbetrieb Kindertagesbetreuung der Stadt Hanau (die Streikenden reisen nach Offenbach)
  • Behinderten-Werk Main-Kinzig e.V. BWMK (die Streikenden reisen nach Offenbach)

 

Wiesbaden:

  • Kitas der AWO Wiesbaden
  • Die Tarifbeschäftigten der Sozialarbeit und der Kindertagesstätten Stadt Wiesbaden
  • AWO Perspektiven Rheingau und Südhessen
  • HELIOS HSK Wiesbaden
  • Lebenshilfe Rheingau-Taunus e.V.
  • Lebenshilfe Limburg-Diez e.V.,
  • AWO Wiesbaden
  • St. Vincenz
  • vitos Rheingau
  • vitos Weilmünster 

9.00 Uhr: Kundgebung auf dem Dernschen Gelände an der Marktkirche
9.45 Uhr bis 11.00 Uhr: Streikcafé Podiumsgespräch im Friedrich-Naumann-Saal im Haus der Marktkirche.

 

Darmstadt:

  • Beschäftigte des kommunalen Sozial- und Erziehungsdienstes Darmstadt und Südhessen
  • AWO family Darmstadt-Dieburg
  • AWO Solidarität Darmstadt
  • die AWO Perspektiven in Südhessen
  • AWO OV Viernheim

Die Streikenden treffen sich am Berufsschulzentrum Nord, Alsfelder Str. Haltestelle Nordbad. Um 10.00 Uhr Start der Demonstration. Es geht über den Willy-Brandt-Platz und Luisenplatz zum Friedensplatz. Dort ist die Abschlusskundgebung.

 

Frankfurt/Offenbach und Region:

  • Sozial- und Erziehungsdienst des Main-Taunus-Kreises, des Hochtaunuskreises, des Wetterau-Kreises
  • Kitas der Stadt Frankfurt/Eigenbetrieb 48
  • Jugend- und Sozialamt Frankfurt
  • Kommunale Kinder-, Jugend- und Familienhilfe in Frankfurt
  • Kitas und Horte im Landkreis Offenbach
  • Eigenbetrieb Kita Offenbach
  • ASB Lehrerkooperative
  • AWO Kreisverband Frankfurt
  • AWO Perspektiven
  • Frankfurter Verein für soziale Heimstätten
  • Oberurseler Werkstätten
  • Praunheimer Werkstätten
  • Verein Arbeits- und Erziehungshilfe
  • Verein zur Förderung der Integration von Menschen mit Behinderung VzF Taunus
  • Jugend- und Sozialamt und Kommunale Kinder-, Jugend- und Familienhilfe in Frankfurt
  • Kitas und Horte im Landkreis Offenbach
  • Eigenbetriebe Kindertagestätten Offenbach am Main
  • Jugendamt Stadt Offenbach am Main und
  • Sozialamt Stadt Offenbach am Main

Die Streikenden treffen sich im Rathaus Offenbach, Berliner Straße 100, 63065 Offenbach. Von 9.30 Uhr Uhr bis 11.15 Uhr Ankommen, Streikfrühstück. Um 11:15 Uhr gemeinsame Demonstration, ab 12 Uhr Kundgebung.

 

 

„Im gesamten öffentlichen Dienst fehlt ausreichend Personal. Hier besteht deutlicher Handlungsbedarf, damit Beschäftigte nicht weiter am Limit arbeiten müssen und damit die Bürgerinnen und Bürger eine qualitativ hochwertige Versorgung erhalten. Insbesondere in den sozialen und pflegenden Berufen brauchen wir deutlich mehr Beschäftigte und Möglichkeiten zur zeitlichen Flexibilität, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu gewährleisten.“

Die stellvertretende ver.di Vorsitzende Christine Behle

Nachfolgend die Pressemitteilung der ver.di-Bundespressestelle für diesen Tag

Streiktag der Frauenberufe im Öffentlichen Dienst am 7. März 2025

Da die Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen am 18. Februar ohne Angebot blieben, hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Warnstreiks deutlich verstärkt. Aus diesem Grund ruft ver.di die Beschäftigten von Bund und Kommunen in Einrichtungen der Sozialen Arbeit und Erziehung sowie der Pflege und Gesundheit vor dem Hintergrund des Equal Pay Day (7. März) und des Frauentags (8. März) zu einem bundesweiten Streiktag am 7. März auf. Dieser Tag markiert symbolisch den Gender-Pay-Gap, der 2024 in Deutschland 16 Prozent betrug.

„Der Streiktag am Equal Pay Day / Frauentag ist ein deutliches Signal für mehr Lohngerechtigkeit und bessere Arbeitsbedingungen in den sozialen (Frauen-) Berufen im öffentlichen Dienst und eine Reaktion der Beschäftigten darauf, dass es auch in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot gab“, betont die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. ver.di rufe für den 7. März alle betroffenen Beschäftigten dazu auf, sich aktiv an den Streiks und Aktionen zu beteiligen und für ihre Rechte einzutreten.

„Das Leben der Beschäftigten ist oft durch Doppelt- und Dreifachbelastungen geprägt. Neben der Arbeit müssen die eigenen Kinder versorgt und Angehörige gepflegt werden“, so Behle. „Im gesamten öffentlichen Dienst fehlt ausreichend Personal. Hier besteht deutlicher Handlungsbedarf, damit Beschäftigte nicht weiter am Limit arbeiten müssen und damit die Bürgerinnen und Bürger eine qualitativ hochwertige Versorgung erhalten. Insbesondere in den sozialen und pflegenden Berufen brauchen wir deutlich mehr Beschäftigte und Möglichkeiten zur zeitlichen Flexibilität, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu gewährleisten.“ Die aktuellen Tarifforderungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst, einschließlich flexiblerer Arbeitszeitmodelle, einer Entgelterhöhung von 8 Prozent im Volumen bei einer Mindesterhöhung von 350 Euro pro Monat sowie die Erhöhung von Zuschlägen für belastende Schichten, etwa für das Arbeiten in Wechselschicht, nachts oder an Sonn- und Feiertagen, seien wichtige Schritte zur Überwindung der Lohnunterschiede sowie ein wirksames Mittel zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels in Care-Berufen.

Im öffentlichen Dienst arbeiten in der Pflege, in Kitas und in der Sozialen Arbeit mehrheitlich Frauen. Diese Arbeitsfelder sind geprägt von hoher Verantwortung für Menschen und durch emotionale Belastung der Beschäftigten, da die aktuellen Bedingungen meist aufgrund schlechter Personalausstattung und Arbeitskräfte-/Fachkräftemangel nicht ausreichen, um den Menschen gerecht werden zu können.

„Es ist an der Zeit, dass Frauen für ihre unverzichtbare Arbeit gerecht entlohnt werden", betont die stellvertretende ver.di-Vorsitzende. "Wir fordern nicht nur eine angemessene Bezahlung für typisch weibliche Berufe, sondern auch strukturelle Änderungen, die faire Arbeitsbedingungen ermöglichen."

Im Rahmen einer ver.di-Arbeitszeitbefragung waren die schwierigen Arbeitsbedingungen bzw. die unattraktiven Arbeitszeiten der Beschäftigten in den sozialen und pflegenden Berufen neben der angespannten Arbeitsmarktlage die am häufigsten genannten Gründe für unbesetzte Stellen. Die Mehrheit gab an, in hohem oder sehr hohem Maße durch unbesetzte Stellen belastet zu sein (Pflege: 79,1 Prozent, Sozialarbeit: 63,9 Prozent, Kita: 78,3 Prozent). Gleichzeitig sagen die Beschäftigten, dass sie unter den gegebenen Bedingungen nicht ohne gesundheitliche Einschränkungen bis zum Rentenalter im Beruf bleiben können (Pflege: 82,8 Prozent, Sozialarbeit: 63,9 Prozent, Kita: 86,2 Prozent).