Die Gewerkschaft ver.di fordert CDU und Grüne auf, bei ihren Koalitionsverhandlungen die Qualität der frühkindlichen Bildung angemessen zu berücksichtigen. Landesbezirksleiter Jürgen Bothner: „Das Kinderförderungsgesetz, das bereit liegt, um im Januar in Kraft zu treten, lehnen wir rundweg ab. Wir haben zentrale Kritikpunkte daran und befürchten eine Verschlechterung sowohl der Qualität der Kinderbetreuung als auch der Arbeitsbedingungen der Erzieherinnen und Erzieher.“
Der ver.di-Fachbereich Gemeinden vertritt die Interessen der Erzieherinnen und Erzieher. Landesfachbereichsleiter Gerhard Abendschein hat die ver.di-Kritik am Kinderförderungsgesetz Kifög in einem offenen Brief an die Koalitionäre ausführlich dargelegt. Nach Auffassung von ver.di fehlt in dem Gesetz der Leitgedanke, wonach Kinder als Zukunft unserer Gesellschaft besondere Entwicklung und Förderung bekommen sollten. Bildung und Erziehung müssten in einem zukunftsorientierten Kinderförderungsgesetz im Vordergrund stehen. Gerhard Abendschein schreibt: „Das Gesetz wird zu weiterer Arbeitsverdichtung bei den pädagogischen Fachkräften und in den Kindertagesstätten führen. Denn die Berechnung der Personalbemessung soll sich künftig nur noch nach der Anzahl der Kinder richten. Dies widerspricht jeder fachlichen Empfehlung. Das Gesetz sieht keine Zeiten für Vor- und Nachbereitung vor, auch keine für Leitungsaufgaben, für Weiterbildung oder die zunehmenden Beratungstätigkeiten. Der finanzielle Ausgleich für die Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsplans ist zu gering. Die Pauschalen für die Förderung von Kindern mit Sprachschwierigkeiten, Migrationshintergrund oder Behinderungen orientieren sich nicht an den tatsächlichen Gegebenheiten in den Kindertageseinrichtungen.“
Die pädagogischen Fachkräfte und Beschäftigten in den Kindertageseinrichtungen hätten sich zum Ziel gesetzt, Kinder hochwertig zu fördern und zu erziehen. Dafür, so Abendschein, bräuchten sie Anerkennung, Wertschätzung und ausreichend Zeit. Dies sei im vorliegenden Gesetz nicht gewährleistet. Er appelliert an die CDU und die Grünen: „Bedenken Sie: unsere Zukunft sind unsere Kinder und ihre Bildungschancen. Eine hohe Qualität in der frühkindlichen Bildung ist eine Zukunftsaufgabe unserer Gesellschaft.“
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