„Wer hätte gedacht, dass die wirtschaftlichen Gewinner der Corona-Pandemie derart engstirnig in Tarifverhandlungen gehen? Alle unsere Argumente für eine deutliche Erhöhung der Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen wurden ‚vom Tisch gewischt‘“, berichtet Bernhard Schiederig, Landesfachbereichsleiter Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer für den hessischen Einzel- und Versandhandel: „Insbesondere der Lebensmittelhandel wie Rewe und Tegut, deren Vertreter in Hessen die Tarifverhandlungen führen, versteckten sich hinter jenen Unternehmen, deren Umsätze während der Corona-Pandemie sanken. Sie verweigerten jede Anerkennung der seit mehr als einem Jahr enorm gestiegenen Leistung und außerordentlichen Belastung der Beschäftigten. Die von uns geforderte Erhöhung der Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen um 4,5 Prozent plus 45 Euro als soziale Komponente wurde als ‚unangemessen‘ abgelehnt. Gleiches galt für den ‚rentenfeste‘ Mindestlohn von 12,50 Euro je Stunde. Selbst die von ver.di immer vorgeschlagene Allgemeinverbindlicherklärung der Tarifverträge erfuhr eine klare Absage. Mit solcher Ignoranz und Verweigerungshaltung kann die drohende Altersarmut und die Bedürftigkeit von teilzeitbeschäftigten Frauen im Einzelhandel nicht wirksam bekämpft werden.“