Frauen werden immer noch deutlich schlechter bezahlt als Männer. Auch im Jahr 2024 bleibt es bei einer Entgeltlücke. Sie beträgt weiter 18 Prozent. Seit 2020 hat sich die Situation nicht verändert.
Zur Verminderung dieser Entgeltlücke muss endlich mehr getan werden, sagt Angelika Kappe, stellvertretende Landesbezirksleiterin von ver.di Hessen und zuständig für Frauenpolitik. „Wir wissen, dass die Lohnlücke viel mit strukturellen Faktoren zusammenhängt, wie Berufswahl, weniger Leitungsfunktionen und dergleichen. Aber an den lange bekannten Faktoren wie beispielsweise der häufigen Teilzeitarbeit von Frauen könnte politisch etwas getan werden. So könnte die Landesregierung beispielweise darauf hinwirken, bei den eigenen Beschäftigten die Vollzeitquote zu erhöhen – notfalls mit geeigneten flankierenden Maßnahmen. Denn wie wir wissen, ist die Teilzeit bei den Landesbeschäftigten weiblich. Damit wäre auch etwas gegen den Fachkräftemangel getan.“ Teilzeitbeschäftigung und Lohnlücke wirkten über Jahrzehnte fort und entwickelten sich im Alter zu einer Rentenlücke zwischen Männern und Frauen, so Kappe weiter.
Um frauendominierte Berufe aufzuwerten, fordert ver.di, diese besser zu bezahlen. Denn der Fachkräftemangel in systemrelevanten Bereichen wie dem Erziehungsdienst und Gesundheitswesen oder auch dem Handel sei enorm. Darüber hinaus brauche es einen Rechtsanspruch auf Rückkehr aus Teilzeit-in Vollzeitbeschäftigung und die Tarifbindung müsse gestärkt werden, so Kappe.