Der 1.Mai in Hessen

© DGB
Mach dich stark mit uns! 1. Mai 2025
16.04.2025

Viele ver.di Kolleg*innen sind als Mairedner*innen in ganz Hessen unterwegs. Traditionell richtet der DGB die Maifeiern aus.
Einen Überblick über die hessischen Veranstaltungen gibt es hier.

Einige Highlights:

Die stellvertretende Landesbezirksleiterin von ver.di Hessen, Natalie Jopen, spricht in Wiesbaden.

 
Natalie Jopen Rede Kundgebung Post

Die andere stellvertretende Landesbezirksleiterin, Angelika Kappe spricht in Bad Hersfeld. Weitere Rednerin ist die ver.di-Landesbezirks-Vorständin Andreja Schmidtkunz. 
In Offenbach spricht die stellvertretende Geschäftsführerin des ver.di Bezirks Frankfurt und Region, Rosa Schwenger. In Hünfeld hält die stellvertretende Geschäftsführerin des ver.di-Bezirks MainKinzig-Osthessen, Kerstin Röhrhoff, eine Rede. Im nordhessischen Borken an der Stockelache redet ver.di-Gewerkschaftssekretär André Schönewolf.

 
Maiplakat Bad Hersfeld 2025

 

 
1.Mai DGB

Jedes Jahr verfasst der DGB einen Maiaufruf, in dem die inhaltliche Richtung formuliert wird, sozusagen das politische Motto. 


Hier der aktuelle Aufruf, weiter unten auch als pdf zum Download.


Unter dem Motto „Mach dich stark mit uns!“ gehen wir am 1. Mai 2025 auf die Straße, um unsere Stimme für eine gerechte Arbeitswelt zu erheben.
Mach dich stark für Investitionen in die Zukunft!


Unsere Botschaft ist deutlich, und wir haben nicht nachgelassen – mit Erfolg. Deutschland muss den jahrelangen Investitions-stau überwinden. Die von den künftigen Regierungsparteien vereinbarten Milliarden müssen jetzt dahin fließen, wo sie dringend benötigt werden: in die Schienen, Schulen, den Wohnungsbau, die soziale Sicherung, die Digitalisierung und den Klimaschutz. Es kommt jetzt darauf an, unser Land und unsere Wirtschaft am Laufen zu halten und für die Zukunft aufzustellen.
Aber es ist auch klar: Wir erwarten, dass der Staat, die Unternehmen und die Arbeitgeber ihrer Verantwortung gerecht werden. Mit den Geldern müssen moderne Standorte, zukunftsfähige Produkte und damit gute und sichere Arbeitsplätze für die Beschäf-tigten finanziert werden.

Mach dich stark für Tarifbindung und faire Löhne!
Gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne sind der Schlüssel, um ausreichend Fachkräfte zu gewinnen, die unsere Schulen mit Leben füllen, Kranke pflegen und versorgen, unsere Brücken sanieren und bauen sowie den klimagerechten Umbau des Landes voranbringen.
Immer mehr Arbeitgeber stehlen sich aus der Verantwortung und sorgen nicht für faire Löhne. Wir fordern deshalb einen natio-nalen Aktionsplan zur Stärkung der Tarifbindung und ein Bundestariftreuegesetz. Damit wieder mehr Beschäftigte von starken Tarifverträgen profitieren und endlich mehr Lohn bekommen. Wir fordern außerdem einen armutsfesten Mindestlohn als untere Haltelinie.

Mach dich stark für faire Arbeitszeiten und einen starken Sozialstaat!
Den Acht-Stunden-Tag, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, stabile Renten und einen starken Sozialstaat haben wir Gewerk-schaften solidarisch erkämpft, und wir werden diese Errungenschaften verteidigen! Faire Arbeitszeiten, die zum Leben passen, sind für uns nicht verhandelbar. Wer krank ist, muss sich auskurieren können. Die Beschäftigten haben eine gute und sichere Rente verdient. Das Rentenniveau muss bei 48 Prozent stabilisiert und langfristig erhöht werden. Ein starker Sozialstaat ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit und ein Standortvorteil.

Mach dich stark für gerechte Steuern!
Wir stehen für ein gerechtes Steuersystem. Die Beschäftigten, die für ihr Geld arbeiten, dürfen nicht höher besteuert werden als diejenigen, die ihr Geld nur für sich arbeiten lassen.

Nach Jahrzehnten wachsender Vermögen ist eine angemessene und gerechte Beteiligung von Spitzenverdienern überfällig. Es ist höchste Zeit, die Vermögensteuer wieder einzuführen und eine Erbschaftsteuer ohne Sonderregelungen für reiche Unter-nehmenserben auf den Weg zu bringen. Reiche und Superreiche müssen ihren fairen Beitrag leisten, um den Haushalt zu-kunftsfest zu gestalten und die Daseinsvorsorge zu sichern.

Heraus zum 1. Mai!
Kommt mit uns am Tag der Arbeit auf die Straße und macht euch stark für eine friedliche und gerechte Zukunft in Deutschland, Europa und der Welt! Gemeinsam können wir die Politik zum Handeln bringen und für Investitionen, Verteilungsgerechtigkeit, Tarifbindung, faire Arbeitszeiten, stabile Renten und eine starke Demokratie kämpfen.

 

Wie war das nochmal mit dem 1.Mai? Warum feiern wir den eigentlich?


  • Am Anfang ging es um den 8-Stunden-Arbeitstag, der war keineswegs selbstverständlich.

    Seinen Ursprung hat alles in den USA, im 19.Jahrhundert. Der amerikanische Arbeiterbund kämpfte für einen 8-Stunden Tag. Am 1.Mai 1890 sollte dazu eine weltweite Demonstration stattfinden. Die Deutschen machten mit.

    Wie es weiterging, kannst du hier nachlesen:

    https://www.dgb.de/mitmachen/erster-mai/geschichte-des-ersten-mai/

     

 

 
Mai-Pin 2025

Viele Menschen tragen bei den Maifeiern kleine Anstecker am Revers: Die Mai-Nelke. Sie gehört zum 1.Mai wie der Sonnenschein zur Maidemo. Jedes Jahr ist sie ein bisschen anders. Die Tradition ist alt. Doch wo kommt sie her?

Der Text stammt vom DGB.

"Weitauf, weitauf die Herzen, die rote Nelke siegt!"

Die rote Nelke wurde 1889 zur offiziellen Blume der Arbeiter*innen-/Gewerkschaftsbewegung. Der Internationale Sozialistenkongress in Paris forderte damals die Arbeiter*innen aller Länder auf, am 1. Mai 1890 für ihre Rechte, vor allem für den Achtstundentag einzutreten. Gegen den Widerstand der Obrigkeiten wurde der 1. Mai zu einem Kampftag zur Mobilisierung und Solidarisierung der Arbeiter*innen in der ganzen Welt.

Obwohl am 1. Mai 1890 in Deutschland noch das »Sozialistengesetz« in Kraft war, wurde auch hier dieser Tag für viele zu einem einprägsamen Ereignis. Der spätere Reichstagspräsident Paul Löbe, der als 15-jähriger Lehrling den ersten 1. Mai 1890 in Liegnitz erlebte, berichtet darüber:

"Da Versammlungen verboten waren, blieb nur der gemeinsame Ausflug in benachbarte Gartenlokale übrig. Das Mitführen von Fahnen war selbstverständlich auch nicht gestattet, darum wählte man die rote Nelke im Knopfloch als Abzeichen der Gleichgesinnten".

Die rote Nelke im Knopfloch oder an der Kleidung wurde so zum Symbol des Protests und des proletarischen Zusammenhalts. Diese Protest- und Identitätssymbolik behielt die rote Nelke bis in die Weimarer Republik und beinhaltet diese auch aktuell.Rote Nelken zieren heute noch die Gräber etwa von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Die sozialdemokratischen Abgeordneten zum Österreichischen Nationalrat tragen heute noch bei der Eröffnungssitzung nach einer Wahl traditionell eine rote Nelke im Knopfloch, die Abgeordneten der ÖVP eine weiße Nelke.

Mehr Historisches: Die Nelke hat ursprünglich eine ganz andere politische Geschichte. Als Zeichen ihrer Unerschrockenheit trugen während der französischen Revolution verurteilte Aristokraten Nelken auf dem Weg zur Guillotine. Trotzdem - oder vielleicht auch gerade deshalb - blieb die rote Nelke das Symbol der Arbeiterklasse. Die portugiesische Nelkenrevolution vom 25. April 1974 hat ihren Namen von den Blumen, die die revolutionären demokratietreuen Truppen in ihren Gewehrläufen trug.

 

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