Tarifrunde Stationierungsstreitkräfte

14.11.2020

Die Gewerkschaften ver.di und Nahrung Genuss Gaststätten NGG haben für die bundesweit 12.000 Zivilbeschäftigten bei den Stationierungsstreitkräften in Rekordzeit einen Abschluss erzielt. Die Einigung erfolgte bereits beim ersten Treffen gestern in Frankfurt. Auf Arbeitgeberseite führte das Bundesfinanzministerium stellvertretend für die Gaststreitkräfte die Verhandlungen. Der Abschluss sieht eine Gehaltserhöhung von 1,6 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten vor. Zusätzlich wird eine Coronaprämie in Höhe von 250 Euro gezahlt. Bei den AAFES-Beschäftigten (Konsumgüterversorgung) wird die bereits ausgezahlte Corona-Sonderzahlung um 150 Euro erhöht.

ver.di-Verhandlungsführer Tobias Schürmann: „Die Bereitschaft zur sofortigen Einigung bei einem fairen Angebot zeugt von großem Verantwortungsbewusstsein, sowohl der Beschäftigten als auch der Arbeitgeber. So können sich die Beschäftigten ohne Umschweife wieder den derzeitigen Herausforderungen widmen und werden dennoch nicht im Regen stehengelassen.“ Wermutstropfen ist nach Ansicht von Schürmann, dass sich die Arbeitgeber nicht zu einer Verhandlungszusage zu den Arbeitsbedingungen der Feuerwehr durchringen konnten. „Hier müssen jetzt die Feuerwehrleute vor Ort deutlich machen, dass z.B. die Einsatzverpflichtung für 66-jährige völlig unzumutbar ist,“ so Schürmann.

Die hessische Landesfachbereichsleiterin Bund und Länder, Daniela Suttner, zeigt sich beeindruckt von der Schnelligkeit der Einigung: „Die Stimmung war besonnen und zielgerichtet. Und gerade die Corona-Sonderzahlung ist ein wichtiges Signal für die Beschäftigten, die überaus flexibel die Versorgung der Gaststreitkräfte und den Unterhalt der Standorte garantieren. Dies ist umso wichtiger, weil wir vor dem Corona-Hintergrund wieder kurz vor einem Lockdown stehen und langwierige Verhandlungen wie vergangenes Jahr jetzt anstrengend und zermürbend für alle wären.“

Von dem Tarifabschluss betroffen sind die zivilen Beschäftigten der im Bundesgebiet stationierten Streitkräfte, inbesondere der Vereinigten Staaten, der NATO und Großbritanniens. In Hessen sind es über 1.000 Beschäftigte, die Wiesbaden bei der US-Armee in vielen unterschiedlichen Berufen arbeiten, wie z.B. als Verwaltungsangestellte, Kaufleute, Handwerker, Feuerwehrleute.