Dem Arbeitgeber die rote Karte

Postbeschäftigte protestieren gegen Tarifvertragsbruch
24.02.2015

Dem Arbeitgeber die rote Karte

 
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(Niedernhausen, 24.02.2015) Rund 1.100 Postbeschäftigte haben am Mittag gegen die Teilausgliederung der DHL-Paketzustellung aus der Deutschen Post AG demonstriert.  „Das ist Vertragsbruch und Tarifvertragsflucht“, stellte Detlev Borowsky von ver.di Hessen fest. „Die Beschäftigten haben für ein Sicherheitspaket, welches bis zum 31. Dezember 2015 läuft, mit tarifvertraglichen Absenkungen wie zum Beispiel freien Tagen und abgesenktem Einstiegsgehalt bezahlt. Nun aber weigert sich die Deutsche Post AG die Sicherungsleistung zu erbringen.“ Befristet Beschäftigte der Deutschen Post AG werden vor der Wahl gestellt, in die Arbeitslosigkeit zu gehen oder Arbeitsverträge bei einer neugegründeten Posttochtergesellschaft zu unterschreiben. Dort würden sie weniger Gehalt bekommen, vermutlich bis zu 30 Prozent weniger nach 15 Beschäftigungsjahren in Hessen. Bei Fortfall der betrieblichen Altersversorgung. Bei gleicher Arbeit. „Vertrag kommt von vertragen. Wer wissentlich einen Vertrag bricht, muss mit entschiedenem Widerstand rechnen“, so Borowsky auf der Protestveranstaltung. Thomas Koczelnik, ver.di Bundesfachbereichsvorsitzender Postdienste, Speditionen und Logistik ergänzte: „Bisher handelte die Deutsche Post AG in dem Glauben, die Beschäftigten könnten sich nicht wehren. Mit der Kündigung des Tarifvertrages zur Arbeitszeit haben wir uns wehrhaft gemacht“. Die tarifvertragliche Regelung zur Arbeitszeit bei der Deutschen Post AG läuft bis zum 31. März 2015. Die Friedenspflicht endet am 1. April, um 0 Uhr.  Die wirtschaftliche Lage des Konzerns Deutsche Post DHL rechtfertigt keine Absenkung der Arbeitsbedingungen. Seit Jahren steigt der Konzerngewinn. Nach der Prognose des Postvorstandes setzt sich dieser Trend mindestens für weitere sieben Jahre fort. Die Deutsche Post AG ist im Paketgeschäft Marktführer mit einem Marktanteil von 46 Prozent. Der Bund hält per Aktienbesitz einen Anteil von über 21 Prozent an dem Konzern.