EDEKA Hessenring Betriebsrätekonferenz in Melsungen

Handel/Tarife
Pressemitteilung vom 19.05.2014

Die Gewerkschaft ver.di hat die 70 Betriebsräte der EDEKA-Regionalgesellschaft Hessenring zu einer Betriebsrätekonferenz eingeladen. Sie findet am Mittwoch, den 21.Mai in der Stadthalle Melsungen statt. Das Motto der Konferenz, „mehr Demokratie wagen“, gibt die inhaltliche Linie vor. So soll bei dem Treffen unter anderem darüber beraten werden, wie Edeka Hessenring wieder in die Tarifbindung gebracht werden kann. Außerdem steht das Thema Konzernbetriebsrat auf der Tagesordnung. Ein solches Organ brächte den bisher 23 einzelnen Betriebsratsgremien erheblich mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten, weil es sich beispielsweise durch mehr Koordinierung besser gegenüber der Konzernleitung positionieren könnte. Zu der Konferenz wird auch das Bundesvorstandsmitglied des Fachbereichs Handel, Stefanie Nutzenberger erwartet.

Die Edeka Hessenring ist innerhalb von Edeka für Hessen, Thüringen, Südniedersachsen, Ostwestfalen, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz zuständig. Zurzeit sind in der Regionalgesellschaft zirka 8.400 MitarbeiterInnen beschäftigt. Mit einem Marktanteil von mehr als 35 Prozent im Lebensmittelhandel ist Edeka Hessenring Marktführer.

Manuel L. Sauer, Fachsekretär Handel bei ver.di-Nordhessen: „ver.di veranstaltet diese Betriebsrätekonferenz ganz bewusst am Hauptsitz der Hessenring in Melsungen, denn von Melsungen steuert die Konzernleitung die gesamte Hessenring, die eine der sieben Regio-nalgesellschaften in Deutschland ist.“ Für ver.di sei es nicht hinnehmbar, dass der Marktführer – mit wenigen Ausnahmen – keinerlei Tarifbindung unterliegt und bei einzelnen Töchtern die 40 Stundenwoche und die Streichung von Urlaubs-und Weihnachtsgeld durchsetzen will. Moritz Braukmüller von ver.di-Süd-Ost-Niedersachsen ergänzt: „Wir kritisieren, dass sich die EDEKA Hessenring derzeit bei den Einzelhandelstöchtern wie zum Beispiel Marktkauf komplett aus der Tarifbindung zu stehlen versucht, Mehrarbeit von zirka 115 Stunden pro Jahr abfordert und seinen Beschäftigten eine bis zu 6-prozentige Lohn-und Gehaltskürzung auferlegen möchte.“

Wirtschaftlich ist Edeka Hessenring geprägt durch eine genossenschaftliche Konzernstruktur, in dem viele selbständige Kaufleute die Kapitaleigner sind. Dazu ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger: „Tausende Beschäftigte in diesen ausgegliederten Edeka-Märkten haben weder Betriebsräte noch Tarifverträge – Dumpinglöhne und schlechte Arbeitsbedingungen sind allzu oft an der Tagesordnung. Das werden wir nicht länger akzeptieren. Unser Ziel ist, dass Menschen im Handel zu guten und gesunden Arbeitsbedingungen, mit fairen Gehältern unter dem Schutz von Tarifverträgen und Betriebsräten arbeiten.“

 

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