ver.di Warnstreik zur Beschäftigungssicherung

Air France KLM
Pressemitteilung vom 20.01.2012

 

Wie Hartmut B e c k m a n n, ver.di-Verhandlungsführer am Freitagmorgen am Rande der Aktion erklärte, hat Air France KLM in Deutschland einen Gemeinschaftsbetrieb gebildet, so dass es Beschäftigte entweder mit Air France oder mit KLM Verträgen gibt. Von den ca. 420 bundesweit Beschäftigten dieses Gemeinschaftsunternehmens arbeiten etwa 160 an den 6 deutschen Flughäfen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart. Es werden von ihnen hauptsächlich Air France und KLM Flüge, aber an einigen Stationen auch Alitalia Flüge abgefertigt. Diese Beschäftigtengruppe soll, wie in Betriebsversammlungen in Aussicht gestellt wurde, in eine neu gegründete Servicegesellschaft mit dem Namen „Havas Europe“ ausgelagert werden. Diese hat sich wohl erst kürzlich umbenannt und hieß vorher „North Hub Services Ltd“. „Niemand hier an den deutschen Flughäfen kennt diese Abfertigungsgesellschaft“, so Beckmann. Die Homepage ist ausschließlich in englischer und türkischer Sprache verfasst. Als Eigentümer wird dort noch die „Baltic Aviation Systems“ und „HAVAS Ground Handling Services Co.“ genannt. Diese Servicegesellschaft soll dann nach dem Willen der Air France KLM die operativen Tätigkeiten an den genannten sechs deutschen Flughäfen übernehmen. Für ver.di stellt sich jedoch die Frage, ob dieses Unternehmen auch sichere und zuverlässige Beschäftigungsverhältnisse anbietet.

Die derzeit tarifgebundenen, rd. 160 Beschäftigte, die an den Verkaufsschaltern, den Check-in-Schaltern, dem Gate-Service und anderen Bereichen tätig sind, haben kein Interesse an einer ungewissen Zukunft. ver.di hat Air France KLM im Dezember des vergangenen Jahres zu Tarifverhandlungen zur Beschäftigungssicherung aufgefordert. Konkret, so Beckmann, will ver.di eine Weiterbeschäftigung im Stammunternehmen auf anderen Arbeitsplätzen, ggf. auch weltweit, ein Rückkehrrecht zum Stammunternehmen, sowie Transfer- und Qualifizierungsmaßnahmen mit einer garantierten 85 % Einkommensfortzahlung für die Dauer von 5 Jahren erreichen. Tarifverhandlungen mit ver.di lehnt die Arbeitgeberseite dagegen bislang ab und will stattdessen „auf der betrieblichen Ebene“ zu Lösungen kommen.

Mit dem heutigen Warnstreik will ver.di eine grundsätzliche Verhandlungsbereitschaft von Air France KLM erreichen. Auswirkungen auf den Flugverkehr sind nach Angaben von ver.di nicht auszuschließen. Es könnten rd. 4 morgendliche Flüge tangiert sein, einer davon auch wegen bestehender Kooperation von Alitalia.


Hinweis für die Redaktionen:
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Hartmut Beckmann
ver.di Gewerkschaftssekretär / Fachbereich Luftverkehr
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